Zion Narrows

Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Wanderung durch die Narrows des Zion Nationalparks. Der Wanderweg ist kein klassischer Trail, sondern führt direkt im Flussbett des Virgin River entlang. Vor allem an heißen Sommertagen ist die Tour eine erfrischende Angelegenheit, wenngleich das Fortkommen in den Fluten durchaus schwierig ist, weshalb dieser Weg auch als anstrengend gilt. Ganz gleich, ob man weiter in die Narrows vordringt oder schon nach kurzer Zeit umkehrt, ein Erlebnis ist es allemal.

Die Wanderung beginnt am Temple of Sinawava, dem Endpunkt des Zion Shuttle, und führt zunächst über den Riverside Walk. Der Weg ist befestigt, teils jedoch mit Sand bedeckt und führt am Flussufer entlang bis zu dem Punkt, wo die steilen Felswände zu beiden Seiten zusammenrücken und eine schmale Schlucht bilden, die schon fast an einen Slot Canyon erinnert. Unterwegs besteht immer wieder die Möglichkeit, direkt zum Virgin River zu gehen. Der Sandstrand ist vor allem im Sommer gut frequentiert.

Vom Ende des Riverside Walks folgt man einfach dem Fluss aufwärts durch die tiefe Schlucht. Je nach Wasserstand kann dies eher ein Spaziergang oder ein anstrengendes Unterfangen sein. Auf geeignete Schuhe sollte man in keinem Fall verzichten. Denn das Flussbett ist übersät mit Felsbrocken, mit denen man mit ungeschützten Füßen lieber keinen Kontakt machen möchte. Bei starker Strömung sind diese Hindernisse in den aufgewirbelten Fluten zudem schwer erkennbar. Schritt für Schritt tastet man sich so voran, immer Acht darauf gebend, nicht zu Fall zu kommen, was durchaus passieren kann. Fotoausrüstung und andere Wertgegenstände sollte man daher gut vor Wasser schützen.

Doch nicht immer und überall geht es im Virgin River so turbulent so. Ist das Wetter längere Zeit ruhig und der Durchfluss moderat, erscheint das Wasser bisweilen so smaragdgrün und klar, dass man sich fast in der Karibik wähnen möchte. Von einer solch harmlos wirkenden Pracht sollte man sich andererseits nicht täuschen lassen. Wie in jeder engen Schlucht, kann sich innerhalb recht kurzer Zeit eine massive Sturzflut entwickeln, die alles mit sich reißt. Insbesondere zur Zeit des Sommermonsuns ist dies eine reale Gefahr, und zwar sogar dann, wenn in den Narrows selbst nichts auf ein Unwetter hindeutet.

Umkehren kann man jederzeit nach Lust und Laune. Bis zur engsten Stelle des Canyons sollte man sich aber, wenn es die Bedingungen und die Kondition zulassen, aber schon vorwagen. Die eigentlichen Narrows beginnen ungefähr zwei Kilometer, nachdem man vom Riverside Walk in das Flussbett gewechselt ist. Spektakulär ist auch die Einmündung des Orderville Gulch nach 2,5 Kilometern. Treffen hier doch zwei tief eingeschnittene Schluchten aufeinander. Der Andrang an Wanderern hat dort dann auch schon spürbar nachgelassen.

Versprochen, dass man von all den beeindruckenden Anblicken gar nicht genug bekommen kann. Allerdings sollte man den Zeitpunkt für die Umkehr nicht aus den Augen verlieren, zumal es gilt, rechtzeitig vor der Abfahrt des letzten Shuttles am Temple of Sinawava zurück zu sein.

Der untere Teil der Narrows ist für jeden frei zugänglich. Möchte man die Schlucht dagegen von oben her erwandern, was einen Backpacking-Ausflug und entsprechende Ausrüstung erfordert, benötigt man ein Permit des Parks.

Zion Narrows

Zion Narrows Trail Fakten

 

Trailhead: Temple of Sinawava (Shuttle Stop 9)
Länge: variabel
Höhenunterschied: gering
Zeitbedarf: mindestens 1 bis 2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Moderat bis anstrengend
Hinweise: Es besteht die Gefahr von Sturzfluten. Geeignetes Schuhwerk für das Wandern im Wasser ist ratsam, Wanderstöcke sind hilfreich. Wertsachen können nass werden und verloren gehen. Für den unteren Teil der Narrows vom Temple of Sinawava bis Big Spring ist ein Permit nicht erforderlich. Möchte man umgekehrt die 16 Meilen (26 km) von der Chamberlain’s Ranch zum Temple of Sinawava wandern, benötigt man ein entsprechendes Permit.

Bei konstant hohem Wasserdurchfluss von mehr als 150 Kubikfuß pro Sekunde (4,2 Kubikmeter pro Sekunde) wird der Trail aus Sicherheitsgründen gesperrt. Dies kann im Frühjahr nach schneereichen Wintern geschehen, wenn Schmelzwasser den Virgin River anschwellen lässt.

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