Zebra Slot Canyon
Der Südwesten Utahs ist mit einer Reihe von tiefen, sehr engen Schluchten mit brillanten Formen und Farben gesegnet. Die Einheimischen nennen sie Slot Canyons oder einfach nur Slots. Einer der schönsten dieser Schlitze in der Erdoberfläche ist Zebra Slot Canyon.
Sturzfluten haben inmitten des heutigen Grand Staircase-Escalante National Monuments im Laufe der Zeit einen schmalen sich windenden Spalt geschaffen, der so beeindruckend ist, dass man hierfür eigentlich ein neues Attribut erfinden müsste. An den Wänden des Canyons brachten die Fluten die verschiedenen Gesteinsschichten zu Vorschein, die mit ihren hellen und dunklen Streifen an die Fellfärbung eines Zebras erinnern, was dem Slot seinen Namen einbrachte. Ein besonderes Detail sind die dabei zum Vorschein gekommenen Einschlüsse, so genannte Moqui Marbles.
Die Canyonwände sind überdies so ebenmäßig zu sanften Rundungen abgeschliffen, dass man sie am liebsten umarmen möchte. Davon wird man bei einer Tour durch den Canyon auch durchaus Gebrauch machen. Der Schlitz ist teilweise so eng, dass man sich durch die Wände hindurchquetschen muss. Stellenweise geht es sogar nur voran, indem man Rücken, Hände und Füße gegen die Seiten des Canyons presst und sich dabei fortbewegt.
Bevor man soweit kommt, muss man jedoch häufig erstmal ein anderes Hindernis überwinden. Am Eingang des Canyons steht oft Wasser, das – zwangsläufig – durchwatet werden muss. Nach Niederschlägen kann der Wasserspiegel sogar so hoch sein, dass schwimmen statt waten angesagt ist. Am Besucherzentrum in Escalante erfährt man die ungefähre Wassertiefe am Beginn des Zebra Slot.
In dem mit rund hundert Metern recht kurzen Canyon erwartet einen dann ein Spiel von Formen und Farben, Licht und Schatten, das unvergleichlich ist. Das Ende des Schlitzes ist so beschaffen, dass man ihn dort nicht verlassen kann. Also heißt es umkehren, was jedoch den Vorteil mit sich bringt, dieses unvergleichliche Werk der Naturgewalten nochmals bewundern zu können.
In der Nachbarschaft dieses einzigartigen Spalts befindet sich mit dem Tunnel Slot eine weiterer Slot Canyon, in dem sich die Kräfte der Natur auf besondere Weise im Sandstein verewigt haben. Beide lassen sich zu einer unvergesslichen Wanderung kombinieren.
So gelangt man hin
Anfahrt
Der Zebra Slot befindet sich in der Escalante Canyons Region des Grand Staircase-Escalante National Monuments. Die Anfahrt erfolgt über Highway 12 und die Hole-in-the-Rock Road. Nach 7,9 Meilen, unmittelbar nachdem man das dritte „Cattle Guard“ passiert hat, erreicht man einen kleinen Parkplatz rechterhand. Hier beginnt der Trail zum Zebra Slot; der Trailhead befindet sich auf der anderen Straßenseite.
Wanderung
Vom Trailhead bis zum Zebra Slot sind es etwa 2,5 Meilen bzw. vier Kilometer. Der Pfad folgt im Wesentlichen dem Halfway Hollow Wash und ist nicht sehr anstrengend, abgesehen davon, dass man streckenweise durch Sand marschiert. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten und den Blick den Gesteinsformationen entlang des Wegs zu widmen. Die geschwungenen Formen erinnern an jene, die besonders spektakulär in den Coyote Buttes North zu bewundern sind.
Nach gut der Hälfte es Weges muss man eine hölzerne Absperrung passieren, was jedoch kein Problem darstellt. Danach weitet sich die Landschaft auf, und man erreicht den Harris Wash. Hier sollte man sich immer links halten, um nicht zu weit vom direkten Weg zum Zebra Slot abzukommen. Wer dem Halfway Hollow Wash bis zu dessen Mündung in den Harris Wash folgt, macht einen Umweg und läuft außerdem Gefahr, den Zebra Slot zu verfehlen. Spätestens wenn man im breiten Harris Wash in östlicher Richtung geht, ist man auf dem falschen Weg, kehrt um und hält sich dann rechts. Auf diese Weise steuert man geradewegs auf den Zebra Slot zu.
Der Eingang ist noch recht unspektakulär, doch sobald die insgesamt etwa einhundert Meter lange Slot-Passage beginnt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Was zu beachten ist
Falls der Eingang des Canyons unter Wasser steht, sollte man trotzdem die Schuhe anlassen. Der Grund des Zebra Slot ist stellenweise nur ein Spalt in Form eines „V“, und es ist schmerzhaft, hier barfuß zu laufen.
Zu empfehlen ist, lange Kleidung mitzunehmen, um sich vor Hautabschürfungen zu schützen. In dem engen Spalt geht man unweigerlich auf Tuchfühlung mit den Sandsteinwänden, die wie Schmirgelpapier wirken.
Das Wasser am Beginn des Schlitzes ist kalt, und bei winterlichen Außentemperaturen sollte man Sachen zum Wechseln mitbringen.
