Peek-A-Boo Slot

Fragt man bei den Einheimischen nach einem empfehlenswerten Slot Canyon, erhält man fast immer die gleiche Antwort: Peek-A-Boo. Wenn man den Höhenunterschied am Eingang dieser Schlucht überwunden hat, weiß man auch warum. Vor einem präsentiert sich ein wunderschöner Slot Canyon. Als wären die Formen noch nicht spektakulär genug, versetzen einen die Farben von orange über rot bis violett in regelrechte Verzückung.

Besonders schön anzusehen ist gleich am Anfang der Passage eine aus dem Gestein herausgewaschene Öffnung. Mit diesem Naturbogen en miniature lässt sich für gelungene Fotoaufnahmen wunderbar spielen. Im weiteren Verlauf warten noch zwei Naturbögen, und der Canyon wird immer enger. Platzangst sollte man hier nicht mitbringen, viel Speicherplatz dafür schon. Denn dass man jede Menge Bilder macht, ist genauso sicher wie der Wunsch, wieder hierhin zurückzukehren.

Doch zunächst gilt es sich am Ende des Canyons rechts zu halten und dem Trail weiter zu folgen. Auf diese Weise gelangt man, halb hinabkletternd, in den rückwärtigen Bereich des Spooky Gulch, der sich bald zu einem Slot verengt und mit dem gespenstisch wirkenden Spiel aus Licht und Schatten auf den glattgeschliffenen Wänden erneut den Atem raubt. Vielleicht ist es aber auch ein Anflug von Angst, denn wenn man sich zwischen den hoch aufragenden Wänden seitwärts entlang zwängen muss, kann einem schon mulmig werden. Was schon beim Peek-A-Boo Slot galt, stimmt hier erst recht: Für Klaustrophobiker ist Spooky Gulch nicht unbedingt die erste Wahl. Für alle anderen dafür umso mehr. Spooky könnte dabei gern noch etwas länger sein.

Ist er aber nicht, so dass sich schon bald der Canyon weitet und man wieder ins Tageslicht eintritt. Folgt man dem Wash vom Ausgang der Schlucht sich immer rechts orientierend, gelangt man wieder zum Beginn des Peek-A-Boo. Auf diese Weise lassen sich beide Slot Canyons kombinieren und das Erlebnis verdoppeln. Für den Loop sollte man mindestens drei bis vier Stunden einplanen.

Peekaboo Slot Canyon

Übrigens ist Peek-A-Boo Canyon nicht zu verwechseln mit dem Red Canyon bei Kanab, der ebenfalls landläufig als Peek-A-Boo Canyon bezeichnet wird.

So gelangt man zum Peek-A-Boo Canyon und Spooky Gulch

 

Anfahrt

 

Die Slot Canyons Peek-A-Boo und Spooky Gulch liegen in der Escalante Canyons Region des Grand Staircase-Escalante National Monuments. Die Anfahrt zum Trailhead (Lower Dry Fork Trailhead) erfolgt über Highway 12 und die östlich von Escalante abzweigende Hole-in-the-Rock Road. Nach 26 Meilen auf der Dirt Road zweigt links die Zufahrt zu einem Parkplatz ab, der nach 0,7 Meilen bzw. einem Kilometer erreicht ist. Von hier bis zu einem weiteren Parkplatz am Trailhead ist es nochmals eine knappe Meile (1,5 Kilometer). Die Straße ist jedoch schlecht, weshalb viele das Stück zu Fuß zurücklegen. Diese Strecke kommt dann noch zu der eigentlichen Wanderung hinzu.

Seit einiger Zeit gibt es einen weiteren Startpunkt, nämlich den Upper Dry Fork Trailhead. Diese empfehlenswerte Alternative befindet sich direkt an der Hole-in-the-Rock Road und ist bereits nach 24,5 Meilen vom Highway 12 erreicht. Hierdurch verkürzt sich nicht nur die Anfahrt auf der unbefestigten Piste. Auch die Wanderung zum Peek-A-Boo Canyon und Spooky Gulch ist schöner als vom Lower Dry Fork Trailhead aus und dabei nur unwesentlich länger.

Wanderung

 

Vom Lower Dry Fork Trailhead führt der Wanderpfad über Slickrock und Sand immer bergab bis in den Dry Fork Wash. Auf felsigem Untergrund ist der Weg mit kleinen Steinhaufen (Cairns) markiert. Hat man den Wash erreicht, sieht man direkt vor sich den Eingang des Peek-A-Boo Canyon. Die Entfernung bis hierhin beträgt etwa 1,4 Meilen (2,2 Kilometer).

Startet man am Upper Dry Fork Trailhead, steigt man nach 0,3 Meilen (0,5 km) in die Dry Fork Narrows hinab und durchwandert diesen Slot Canyon, bis nach weiteren knapp 1,3 Meilen (2 km) der Eingang zum Peek-A-Boo Gulch erreicht ist.

Von hier hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man durchquert den Peek-A-Boo Slot, wendet sich an dessen Ende nach Osten und kehrt durch den Spooky Gulch und den Dry Fork Wash wieder zurück, womit man eine Runde (einen Loop) macht. Alternativ erkundet man beide Schluchten separat. Vorteil des Loops ist, dass man Zeit spart. Die alternative Routengestaltung besticht indes damit, dass man jeden Canyon jeweils zweimal durchwandern kann.

Entscheidet man sich für die Tour in Form des Loops beträgt die Wanderstrecke einschließlich des Fußwegs vom und zum Lower Dry Fork Trailhead etwa 4,5 Meilen bzw. 7,2 Kilometer. Die gesamte Wanderstrecke vom und zum Upper Dry Fork Trailhead beläuft sich auf 4,8 Meilen (7,7 km).

Was zu beachten ist

 

Am Beginn des Peek-A-Boo Slots ist ein mehrere Meter großer Höhenunterschied zu überwinden, was jedoch mit etwas Geschick und dank einer Tritthilfe im Gestein für die meisten kein besonderes Problem darstellt.

Es ist empfohlen, den Loop im Uhrzeigersinn zu absolvieren. Auf diese Weise lässt sich der Spooky Gulch mit seinen Dryfalls, die es dann lediglich hinabzuklettern gilt, mit weniger Kraftaufwand bewältigen.

Wer von Klaustrophobie betroffen ist bzw. ganz allgemein sich in engen Räumen unwohl fühlt, sollte den Spooky Gulch meiden. Der Schlitz ist stellenweise so schmal, dass man sich seitwärts hindurchzwängen muss. Große Rucksäcke sind dabei übrigens sehr hinderlich. Für die Tour sollte man daher nur das wirklich Nötigste mitnehmen.

Die Wanderung ist mäßig anstrengend, allerdings ist der Rückweg zum Parkplatz etwas beschwerlich, weil es zum Lower Dry Fork Trailhead recht steil bergauf über Slickrock geht. Der Rückweg zum Upper Dry Fork Trailhead ist ebenfalls nicht ohne, da die Durchquerung der Dry Fork Narrows mit müden Beinen die Gefahr birgt, auf dem steinigen Untergrund zu stolpern.

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