Irish Slot Canyons

Ein eher weniger beachtetes Kleinod befindet sich im Osten des Garfield County mit den Seitenarmen des North Wash. Sie haben sich in Form von Slot Canyons in den roten Sandstein eingeschnitten. Bekannt als Irish Slot Canyons, sind die vier Schluchten Shillelagh, Blarney, Leprechaun und Sandthrax zum Teil sehr anspruchsvoll zu erkunden und somit in erster Linie etwas für versierte Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung. Doch einige Bereiche lassen sich ohne Hilfsmittel entdecken und sind ein interessantes Ausflugsziel.

Erster Pluspunkt ist zunächst die Lage. Der North Wash erstreckt sich entlang des Utah Highway 95, so dass die Canyons spielend leicht zu erreichen sind. Während andere Highlights wie Zebra Slot oder Round Valley Draw eine mehr oder weniger beschwerliche Anfahrt auf Dirt Roads voraussetzen, beginnt hier das Vergnügen gleich jenseits des Asphalts. Parkmöglichkeiten für den Besuch der Canyons befinden sich fast unmittelbar an der Straße.

Von dort ist es jeweils nur ein recht kurzer Fußmarsch durch die von abgeschliffenem Sandstein geprägte Wüstenlandschaft. Mit ausgeprägten Wellenformen erinnert die Szenerie sogar etwas an die berühmte Wave an der Grenze zwischen Utah und Arizona. Neben den eigentlichen Slot Canyons lohnt es sich daher, die Gegend etwas näher unter die Lupe zu nehmen.

Shillelagh Canyon


Shillelagh ist der westlichste der vier Irish Canyons. Er verbirgt sich hinter dem hier recht flach wirkenden Sandstein nördlich des Highways. Nichts deutet darauf hin, dass sich nach kurzem Weg durch Sanddünen das Gestein zu beiden Seiten des Washs verjüngt und bald zu einer schmalen Schlucht wird. Er teilt sich in zwei Arme mit schönen Passagen, die aber kurz un reich an Hindernissen sind. Häufig steht hier – wie in allen Canyons der Gegend – Wasser. Ohne bergsteigerische Hilfsmittel heißt es allerdings bald umzukehren.

Blarney Canyon


Blarney ist die östliche Nachbarschlucht von Shillelagh und gleicht dieser, wenngleich Blarney tiefer eingeschnitten und länger ist. Auch dieser Canyon teilt sich in zwei Äste auf. Der westliche ist tief und stellenweise sehr eng. Zudem gilt es hier einige Hindernisse zu überwinden. Dank der Enge kommt man hier mit der Technik des Kaminkletterns voran, ohne sich anderer Hilfsmittel bedienen zu müssen. Stattdessen kann man natürlich umkehren und sich dem dritten im Bunde, Leprechaun, zuwenden.

Blarney Canyon

Leprechaun Canyon


Leprechaun ist der längste und je nach Route am anspruchsvollsten zu entdeckende Slot Canyon der Gegend. Die meisten Bereiche erfordern Kenntnisse im Canyoneering und entsprechende Ausrüstung, doch auch für normale Wanderer hat Leprechaun Eindrucksvolles parat. Der Weg hin zum Canyon führt durch ein recht breites und sandiges Tal. Sein trotzdem reicher Bewuchs mit Pappeln, Tamarisken und anderen Büschen zeigt an, dass hier ausreichend große Mengen an Wasser durchkommen, um die Pflanzen trotz des trockenen Wüstenklimas zahlreich gedeihen zu lassen. Nach einiger Zeit schieben sich die seitlichen Sandsteinwände zusammen und formen den Beginn des ersten Slots, der ebenso beeindruckend wie kurz ist. Er ist beinahe wie ein Tunnel geformt und endet an einem Wasserloch mit einem steilen Dryfall dahinter.

Umgeht man das Hindernis und folgt dem Verlauf der Schlucht weiter, nunmehr zunächst wenig spektakulär, bis die allmählich immer höher aufragenden Wände nach ein paar hundert Metern eng zusammenrücken. Leprechaun ist hier Dutzende Meter tief, aber sehr schmal. Stellenweise am Grund aufgeweitet, hat man beinahe das Gefühl, in einem Tunnel zu gehen. Bald darauf weitet sich der Canyon und gabelt sich. Während es rechts steil nach oben geht, wird der Schlitz linkerhand extrem schmal und legt überdies buchstäblich Hindernisse in den Weg. Hier ist für Wanderer ohne Ausrüstung der Zeitpunkt zur Rückkehr gekommen.

Leprechaun Canyon

Leprechaun Canyon

Sandthrax Canyon


Sandthrax ist mit mehr als einhundert Metern extrem tief in das Gelände eingeschnitten, dafür am Grund aber nur wenige Zentimeter weit. Zudem steht normalerweise Wasser am Grund des Canyons, den bisweilen auch Treibsand bedeckt. Die Wände sind so eng zusammengerückt, dass der Himmel nicht zu sehen ist, was eine unheimliche Atmosphäre kreiert. Bei trockenem Grund kann man lediglich ein paar Meter in den Schlitz vordringen. Dafür bietet die Umgebung südwestlich des Sandthrax mit geschwungenen Auswaschungen des Sandsteins jede Menge fürs Auge.

Irish Slot Canyons

Irish Slot Canyons

Irish Slot Canyons Info


Anfahrt:
Die Irish Canyons befinden sich am Utah Highway 95. Von Hanksville aus südwärts fahren. Nach rund 28 Meilen, wenige Meilen nach der Abzweigung von Highway 276 nach Bullfrog, sind die Seitencanyons des North Wash erreicht. Die Schluchten sind nördlich des Highway 95 gelegen. Ungefähr bei Milepost 28 befindet sich zwischen Leprechaun und Sandthrax ein einfacher Parkplatz. Weitere Parkmöglichkeiten dichter an den jeweiligen Schluchten sind entlang der Straße zu finden.

Wanderung: Wer die ohne Hilfsmittel zu erkundenden Bereiche aller vier Canyons entdecken will, sollte einen halben Tag einplanen. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die Tour durch bzw. zu allen vier Irish Canyons.

Länge: 6 Meilen (9,6 Kilometer)

Höhenunterschied: Unterschiedlich, je nach gewählter Strecke. Nennenswerte Steigungen sind nicht vorhanden, durchaus anspruchsvolle Hindernisse mancherorts jedoch schon.

Zeitbedarf: 3 bis 6 Stunden

Schwierigkeitsgrad: Moderat

Hinweis: Bei Regenwetter oder drohenden Unwettern kann es zu Sturzfluten kommen. Am Grund der Canyons kann Wasser stehen bzw. es kann Treibsand vorhanden sein.

Nach oben scrollen