Burro Wash

Der Burro Wash ist ein beeindruckendes Beispiel für den unglaublichen Facettenreichtum des Capitol Reef National Parks. Er ist einer von mehreren Slot Canyons, die von seiner Ostflanke in den Park hineinreichen und abenteuerliche Wanderungen verheißen. Dem Capitol Reef Scenic Byway am nächsten gelegen, eignet sich der Burro Wash für eine erlebnisreiche Halbtagestour.

Dank seiner vergleichsweise guten Erreichbarkeit ist der Burro Wash auch der meistbesuchte der Slot Canyons im Osten des Nationalparks, die allesamt von der Notom-Bullfrog Road abzweigen. Anhand von Fußspuren lässt sich ablesen, dass es so einige Wanderer zu den formengewaltigen Felsspalten zieht. Doch auf allzu viele Begegnungen mit anderen Wanderern bracht man sich nicht einzustellen. Es kann durchaus sein, dass man während einer Tour auf keine andere Menschenseele trifft.

Das könnte damit zu tun haben, dass die Erkundung durchaus Zeit beansprucht und auch physisch einige Herausforderungen mit sich bringt. Bis der eigentliche Slot Canyon erreicht ist, gilt es dem flachen und sandigen Wash für einige Zeit zu folgen. Bald nachdem die Grenze zum Nationalpark überschritten ist, wird die Wanderung stellenweise zu einem echten Abenteuer. Während sich der Canyon in mehreren Abschnitten in schmale Schlitze verwandelt, gleicht er teilweise einem Hindernisparcours. Zu den Hürden, die es zu überwinden gilt, gehören Dryfalls und verkeilte Felsbrocken, aber auch Wasser, das am Grund des Slot Canyons steht. Lassen sich diese Stellen normalerweise durchwaten, kann es auch so hoch stehen, dass Schwimmen angesagt ist.

Stellenweise ist der Schlitz so eng, dass die Schultern Kontakt zu dem Sandstein an beiden Seiten haben. Da diese auch noch schräg stehen, ist es gar nicht so einfach, hier voranzukommen. Trifft man dann, eingekeilt zwischen den dunklen Wänden des Spalts, auf handtellergroße Spinnen, dürfte das bei dem einen oder anderen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Überhaupt ist angesichts der Abgeschiedenheit des Burro Washs die Wahrscheinlichkeit hoch, einheimischen Bewohnern zu begegnen. Seien es die omnipräsenten Eidechsen, kleine Kröten, die sich an dem lebensspendenden Wasser tummeln oder Dickhornschafe.

Nicht aus den Augen lassen sollte man natürlich auch die charakteristischen Formen des Slot Canyons. Sie sind ebenso eine pure Freude für die Augen wie auch die zwischendurch erkennbaren Dome aus hellem Sandstein. Der zum Grund des Canyons hin abfallende Slickrock erinnert dabei ein ums andere Mal an die Szenerie, die man im östlichen Teil des Zion Nationalparks vorfindet.

Nach 3,4 Meilen bzw. 5,5 Kilometern ist ein Sturz erreicht, der ohne Hilfsmittel nicht überwindbar ist. Während man mit entsprechender Ausrüstung und Fähigkeiten die Tour weiter in Richtung des Herzens des Capitol Reefs fortsetzen könnte, heißt es spätestens hier für normale Wanderer umzukehren.

Burro Wash

So gelangt man hin

 

Anfahrt

 

Der Trailhead befindet sich östlich des Capitol Reef Nationalparks an der Notom-Bullfrog Road. Um dorthin zu gelangen, biegt man an der östlichen Grenze des Nationalparks vom Utah Highway 24 auf die Notom-Bullfrog Road ab. Die Abzweigung befindet sich direkt gegenüber eines Parkplatzes am Willkommensschild des Nationalparks, wo sich auch ein Parkplatz befindet. Der asphaltierten Notom-Bullfrog Road 7,8 Meilen (12,6 km) folgen. Dort befindet sich am rechten Straßenrand eine Ausbuchtung, in der man parken kann. Am südlichen Ende dieser Parkmöglichkeit weist ein winziges Schild darauf hin, dass hier der Burro Wash erreicht ist.

Wanderung

 

Vom Parkplatz führt ein sandiger Trail nach rechts zum Burrow Wash, dessen Verlauf es in westlicher Richtung zu folgen gilt. Die Gegend ist zunächst flach und recht unspektakulär. Die weitschweifigen Mäander des Washs vermitteln das Gefühl, nicht wirklich voranzukommen. Zum Glück lassen sich diese Biegungen an vielen Stellen auf einem ausgetretenen Pfad abkürzen. Die Route ist mit Steinmännchen gekennzeichnet und lässt sich so gut erkennen.

Nach zwei Meilen (3,2 km) – bei Benutzung der Abkürzungen etwas schneller – ist die Grenze des Nationalparks erreicht, erkennbar an einer Absperrung und einem Hinweisschild. Von nun an wird die Tour spannend. Der Burro Wash ist jetzt schon als Canyon in die Oberfläche eingeschnitten. Mit jedem Meter, den man teils vorbei und teils über riesige Felsbrocken vorankommt, schiebt sich der Navajo-Sandstein weiter zusammen und vertieft sich.

Hindernisse lassen sich auf Vorsprüngen an der Canyonwand umgehen, wobei etwas Geschick darin gefragt ist, einen passenden Weg zu finden. Schon bald sind die ersten beiden Slot-Abschnitte erreicht. In den zum Teil nur schulterbreiten Schlitzen stecken Felsen fest, die überwunden werden müssen, wenn man weiterkommen möchte. Mehr oder weniger lange und tiefe Wasseransammlungen müssen durchquert werden.

Am Ende eines dritten Abschnitts, in dem sich der Burro Wash zu einem Spalt verengt, markiert eine große Kammer schließlich das Ende der Wanderung für die meisten Besucher. Der Rückweg erfolgt schließlich auf derselben Route.

Was zu beachten ist

 

Wie in allen Slot Canyons, herrscht die Gefahr von Sturzfluten. Gerade im Burro Wash mit seinen teilweise recht langen und engen Slot-Passagen ohne Fluchtmöglichkeit besteht dann Lebensgefahr. Bei drohendem Unwetter sollte man die Tour daher unterlassen.

Stellenweise steht am Grund des Schlitzes Wasser. Es ist mitunter so hoch, dass es nicht mehr watend durchquert werden kann.

Die Route ist kein offizieller Wanderweg und wird vom Nationalpark auch nicht instandgehalten. Die Bedingungen ändern sich durch die natürlichen Gegebenheiten wie Flutwellen, Unwetter, Felsstürze usw. ständig. Orientierungshilfen wie Steinmännchen werden von freiwilligen Helfern platziert, bieten jedoch nicht zwangsläufig eine Gewähr für die korrekte Routenführung.

Burro Wash

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