Utah Highway 12

Er gilt als eine der schönsten Straßen der USA: der Utah Highway 12, der auch liebevoll als Scenic Byway (Reizvolle Nebenstraße) bezeichnet wird. Völlig zu Recht. Denn kaum eine andere Straße verbindet so viele landschaftliche Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten wie der Highway 12. Sie lassen schon die Straße für sich genommen zu einen Reiseziel werden. Daher ist der Highway 12 eine der ganz wenigen All-American Roads.

Als Rückgrat des Garfield County beginnt der Highway 12 südlich der Kreisstadt Panguitch. Schon nach wenigen Meilen gewinnt er bei der Passage des Red Canyon an Höhe. Wenig später berührt der Byway den Bryce Canyon, um weiter auf vielen Meilen das Grand Staircase-Escalante National Monument und den Dixie National Forest zu durchqueren. In Escalante bewahrt der Escalante Petrified Forest State Park versteinerte Bäume und weitere Fossilien. Einige Meilen weiter bei Boulder kann man im Anasazi State Park Museum Zeugnisse der indianischen Kultur erleben. Im weiteren Verlauf führt der Scenic Byway durch die dichten Wälder des Dixie National Forest und mündet nahe des Eingangs zum Capitol Reef Nationalpark bei der Ortschaft Torrey auf den Highway 24.

Buchstäblich hinter jeder Kurve verbirgt sich Sehenswertes auf der rund 120 Meilen bzw. 200 Kilometer langen Strecke. Entlang der Route gibt es mehrere gut ausgebaute Aussichtspunkte. Hier sollte man einen Stopp einlegen, um die atemberaubende Landschaft auf sich wirken zu lassen.

Und auch die Ortschaften entlang der All-American Road sind einen Aufenthalt wert. Zum Beispiel hält das Besucherzentrum in Cannonville viele Informationen über das Grand Staircase National Monument bereit oder zeigt, wie man ins nur elf Kilometer entfernte Kodachrome Basin gelangt. Ein Abstecher, den man sich nicht entgehen lassen sollte und gleich noch mit dem sehenswerten Grosvenor Arch ein paar Meilen weiter verbinden kann.

In Escalante lohnt nicht nur wegen des Petrified Forest State Parks ein Aufenthalt. Der Ort mit seiner bunt gemischten Bevölkerung aus Künstlern, Farmern und Aussteigern bietet Galerien und eine Reihe von Möglichkeiten, Kunstgegenstände der Region zu erwerben. Das gemeinsam von National Park Service, National Forest Service und Bureau of Land Management betriebene Visitor Center in Escalante informiert – unter anderem – über den Zustand der Hole-in-the-Rock Road, die den Zugang zu einigen der schönsten geologischen Formationen der Region ermöglicht.

Zwischen Escalante und Boulder führt Highway 12 in weiten Kehren durch einen sehenswerten Abschnitt versteinerter Dünen. An den dortigen Aussichtspunkten ist ein Stopp quasi Pflicht, bevor der Escalante River in der gleichnamigen Schlucht durchquert wird. Dort kann man sich am Calf Creek Campingplatz bei einem Picknick stärken und auf dem sechs Meilen (zehn Kilometer) langen Wanderweg zu den Lower Calf Creek Falls spazieren, die sich eindrucksvoll etwa 40 Meter in die Tiefe stürzen. Der Trail gilt als einer der schönsten weit und breit und ist auch gut begehbar.

Auf dem weiteren Weg nach Boulder windet sich der Highway über den Hogback, einen Bergkamm mit steil abfallenden Klippen auf beiden Seiten der Straße. Die Passage dieses Abschnitts ganz ohne Leitplanken ist nicht jedermanns Sache, lässt sich aber gut bewältigen. Boulder selbst ist eine romantische, abgeschiedene Gemeinde, die vor allem für ihr Asasazi State Park Museum bekannt ist. Außerdem beginnt hier der Burr Trail, der als Scenic Backway hin zum Capitol Reef Park und zum Lake Powell führt.

Weiter nördlich von Boulder, auf dem Boulder Mountain, präsentieren sich im Herbst tausende Espen in leuchtendem Gelb, das einzelne Kiefern mit ihrem satten Grün durchsetzen. Der Kontrast mit den Felsen der Henry Mountains und des Capitol Reef am östlichen Horizont ist dann besonders eindrucksvoll.

Am Ende der Route 12, der Einmündung in den ebenfalls reizvollen Highway 24 nahe Torrey, befindet sich das Capitol Reef. Der Nationalpark bildet gewissermaßen den krönenden Abschluss einer Reise auf dieser unvergleichlichen Straße.