Bryce Canyon in einem Tag

Bryce Canyon gehört zu den atemberaubendsten Nationalparks der USA. Er ist mit 145 Quadratkilometern recht kompakt und somit ein ideales Ziel für einen Tagesausflug. Die spektakulärsten Panoramen, eine Wanderung durch die märchenhafte Landschaft und eine Fahrt auf der Panoramastraße versprechen unvergessliche Erlebnisse. Selbst dann, wenn man nur einen Tag Zeit hat.

 

Reicht ein Tag überhaupt?

Bryce Canyon hat so viel zu bieten, dass ein Tag natürlich bei Weitem nicht genügt, um die einmalige Schönheit der Landschaft in all ihren Facetten auszukosten. Da die meisten Besucher möglichst viele Ziele auf ihrer Reise entdecken möchten, gilt es allerdings einen Kompromiss zwischen Zeitbedarf und Erlebnissen zu finden. Für die Highlights des Bryce Canyon, die einen guten Eindruck vermitteln und garantiert in Erinnerung bleiben, reicht ein Tag aus.

 

Die besten Erlebnisse im Bryce Canyon für Tagesbesucher

Umwerfende Panoramen


Von der östlichen Abbruchkante des Plateaus (Rim) bieten sich atemberaubende Aussichten über die von Hoodoos gesäumten Abhänge. Da diese halbkreisförmig angeordnet sind, ergibt sich ein herrlicher räumlicher Eindruck. Die Tafelberge in den Weiten des südlichen Utah bilden einen ausgezeichneten Hintergrund. Die Aussichtspunkte mit den eindrucksvollsten Panoramen befinden sich alle oberhalb des Bryce Amphitheaters und gelten als die Highlights schlechthin. Es sind dies von Nord nach Süd: Sunrise Point, Sunset Point, Inspiration Point und Bryce Point.

Wandern zwischen den Hoodoos


An den Aussichtspunkten beginnen bzw. verlaufen auch Wanderwege, auf denen man in die einzigartig geformte Landschaft vordringt. Sie bieten Gelegenheit, mit den bizarren Formationen buchstäblich auf Tuchfühlung zu gehen. Aus der Nähe entdeckt man viele Details, die bei einem Überblick von den Aussichtspunkten untergehen.

Neben langen und anstrengenden Trails gibt es Wanderungen, die sich hervorragend für Tagesbesucher eignen. Beliebt sind insbesondere der Navajo Loop und der Queens Garden Trail, die sich auch zu einem einzigen Loop (Queens Garden & Navajo Loop Combination) kombinieren lassen.

Fahrt auf dem Scenic Drive


Auf dem Scenic Drive dringt man bis in den Süden des Nationalparks vor. Die Straße führt durch Wald und Wiesen und erschließt weitere Aussichtspunkte, deren Strahlkraft diejenigen am Bryce Amphitheater nicht erreicht. Was aber nicht bedeutet, dass sich ein Stopp nicht trotzdem lohnen würde. Ganz im Gegenteil, denn hier lernt man die von den Kräften der Natur gezeichnete Landschaft aus einem anderen Blickwinkel kennen. So gehört die Natural Bridge zu einem der beliebtesten Fotomotive im Bryce Canyon. Auch der Navajo Point und Yovimpa Point am Ende der Straße verstehen durchaus zu beeindrucken. Spätestens hier reift die Erkenntnis, dass die Fahrt bis hierher, die viele Besucher überspringen, doch ein lohnendes Erlebnis ist.

 

Vorschlag für einen gelungenen Tag im Bryce Canyon

Ein perfekter Tag im Bryce Canyon beginnt sehr zeitig. Früh aufstehen lohnt sich hier selbst für Langschläfer, denn wer den Nationalpark vor dem Massenansturm des Tages erreicht, ist ganz klar im Vorteil. Da entfällt nicht nur der Stau an der Parkeinfahrt. Neben der morgendlichen Ruhe findet man vor allem ohne Probleme einen freien Parkplatz am Sunset Point, dem ersten Ziel der Tagestour. Da der Nationalpark rund um die Uhr geöffnet ist, kann man jederzeit problemlos hineinfahren.

Sonnenaufgang am Sunset oder Sunrise Point


Vom Sunset Point oder wahlweise dem Sunrise Point eine halbe Meile weiter nördlich erlebt man mit dem Sonnenaufgang das erste spektakuläre Highlight des Tages. Für welchen Standort man sich entscheidet, ist letztlich Geschmackssache. Jeder, der zum ersten Mal hier steht, wird in jedem Fall begeistert sein und einen Glücksmoment erleben, an den man später immer wieder gern zurückdenkt.

Wanderung auf dem Queens Garden & Navajo Loop


Wer nicht hinunter in die Welt der Hoodoos gewandert ist, war nicht wirklich am Bryce Canyon. Und so ist zumindest eine kurze Tour eine angenehme Pflicht. Hierfür bietet sich der Navajo Trail an, nicht ohne Grund einer der beliebtesten Wanderwege des Parks. Der Abstieg erfolgt über steile Serpentinen durch die so genannte Wall Street mit bedrohlich aufragenden Felswänden zu beiden Seiten (geschlossen im Winter). Der Navajo Loop lässt sich gut mit dem Queens Garden Trail kombinieren. Vorteil dieser Variante ist, dass man mehr von den herrlichen Hoodoos sieht und der Aufstieg nicht ganz so steil ist.

Je nach gewählter Wanderroute kann es vorkommen, dass der östliche Abschnitt des Navajo Loop ausgelassen wird. In dem Fall lohnt es sich unbedingt, vom Sunset Point ein kurzes Stück auf diesem Weg hinabzusteigen und einen Blick aus der Nähe auf Thor’s Hammer zu werfen. Dies ist der prominenteste Hoodoo im Bryce Canyon und ein Foto ist Pflicht. Thor’s Hammer ist übrigens auch vom Sunset Point aus zu erkennen. Allerdings braucht es schon etwas Übung, um ihn von dort oben in dem Gewirr von Felstürmen ausfindig zu machen.

Inspiration Point & Upper Inspiration Point


Vom Sunset Point geht’s mit dem Auto ein kurzes Stück bis zum Inspiration Point. Für die eine Meile braucht man keine fünf Minuten. Von dort bietet sich ein phantastisches Panorama auf das Haupt-Amphitheater. Es ist eines der schönsten Panoramen überhaupt. Getoppt wird das Ganze nur noch durch einen Blick vom Upper Inspiration Point. Knapp 300 Meter weiter südlich, aber wesentlich höher gelegen, lohnt sich der kurze Aufstieg unbedingt.

Blick vom Inspiration Point

Bryce Point: Sehenswerter Schlussakkord


Vom Bryce Point, dem vierten und südlichsten Overlook im „Epizentrum“ des Nationalparks kann man abschließend nochmals den Blick über das Amphiteater schweifen lassen. Von hier erhält man einen kompletten Überblick. Das kurze Stück (1,5 Meilen bzw. 2,5 Kilometer) vom Inspiration Point zum Bryce Point lässt sich auch gut auf dem Rim Trail zurücklegen, und in der Gegenrichtung fährt man die eine Station einfach mit dem Bryce Shuttle.

Scenic Drive bis zum Rainbow Point


Es sollte jetzt früher Nachmittag sein. Die verbleibende Zeit des Tages lässt sich gemütlich auf dem Scenic Drive auskosten. Von der Bryce Point Road bis zum Ende der Strecke am Rainbow Point sind es noch 15 Meilen (24 Kilometer). Entlang der Straße befinden sich weitere Aussichtspunkte. Sie liegen alle auf der östlichen Seite, so dass man zum Anhalten den Gegenverkehr passieren muss. Kein Problem in der Nebensaison bei wenig Verkehr, doch wenn viel los ist, sollte man zuerst bis zum Rainbow Point durchfahren und die anderen View Points auf dem Rückweg ansteuern.

Besonders markant sind die Natural Bridge sowie der Rainbow Point mit dem südlich vorgelagerten Yovimpa Point. Dies sind auch die am höchsten gelegenen Aussichtsplattformen. Hier erreicht der Nationalpark stattliche 2.800 Meter über dem Meeresspiegel. Die enorme Höhe ermöglicht natürlich auch eine imposante Fernsicht. Der Blick reicht bei klarer Luft bis zu 160 Kilometer weit. Gut zu erkennen ist so etwa der Navajo Mountain östlich des Lake Powell. Auf dem kurzen Bristlecone Trail trifft man auf Grannenkiefern, die bis zu 1.800 Jahre alt sind.

Bonus zum Abschluss: Mossy Cave


Wer den Sonnenuntergang im Bryce Canyon entbehren kann (die Sonnenuntergänge sind wirklich schön, aber auch nicht unbedingt ein Muss), dem sei zum Tagesabschluss mit dem Mossy Cave Trail noch ein kleiner Bonus ans Herz gelegt. Der Trail befindet sich ganz im Norden des Nationalparks und startet am Highway 12. Er führt durch den Water Canyon zu einem natürlichen Verschlag namens Mossy Cave, die im Sommer mit reichlich Moos bewachsen und im Winter von bizarren Eisformationen geprägt ist. Der Weg ist stark frequentiert. Kurz vor Tagesende stehen die Chancen aber gut, dem Gedränge zu entgehen.

 

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