Scenic Drive

Der bequemste Weg, den Bryce Canyon Nationalpark zu erkunden und im wahrsten Sinne des Wortes einen Überblick zu erlangen, ist der Bryce Canyon Scenic Drive. Die Panoramastraße beginnt am Parkeingang und durchquert ihn auf 18 Meilen bzw. 29 Kilometern Länge nach Süden. Entlang der Route bieten sich beeindruckende Ausblicke. Die 13 Aussichtspunkte, die der Scenic Drive verbindet, liegen entweder direkt an der Straße oder sind über kurze Stichstrecken zu erreichen.

Die meisten Besucher erkunden den nördlichen Teil des Parks mit dem so genannten Bryce Amphitheater, was nur zu verständlich ist. Die hiesigen Aussichtspunkte sind sehr gut erschlossen, erlauben kurze Wanderungen entlang der Abbruchkante und bieten beeindruckende Panoramablicke über die Abhänge, aus denen sich das Meer von Hoodoos erhebt, für das der Park so berühmt ist. Aufgrund des großen Andrangs sind in diesem Areal während der Hauptsaison im Sommer oftmals die Zufahrten wegen Überfüllung gesperrt. Zumindest dann lohnt es sich, den kostenlosen Bryce Shuttle in Betracht zu ziehen. Die Busse haben immer freie Zufahrt in diesen Bereich.

Mit jeder Meile, die man weiter nach Süden vordringt, wird es dagegen ruhiger auf dem Scenic Drive. Was natürlich nicht bedeutet, dass man dann dort einsam unterwegs wäre. Zur Hauptreisezeit sollte man nicht überrascht sein, sich in eine Kolonne aus Autos, Wohnmobilen und Motorrädern einzureihen. Außerhalb der Hochsaison ist hier jedoch wesentlich weniger los. Dann begegnet man nur einigen Fahrzeugen, wenn man seinen Weg über den Bergrücken der Whiteman Bench fortsetzt.

Die Fahrt führt dabei durch Nadelwald und Wiesen. Kaum etwas deutet streckenweise darauf hin, dass die Abbruchkante mit ihren dramatischen Kalksteinformationen immer in Reichweite ist. Doch das ändert sich recht schnell.

Denn bald erreicht man eine Handvoll weiterer Aussichtspunkte mit Blick über kleinere Canyons im südlichen Teil des Nationalparks, bevor die Straße nach einem weiten Bogen am Rainbow Point endet. Die Overlooks befinden sich alle östlich der Straße. Um bei starkem Verkehrsaufkommen den Gegenverkehr nicht kreuzen zu müssen, fährt man am besten erst bis zum Ende der Route. Von dort lassen sich diese Punkte dann bequem auf dem Rückweg ansteuern.

Für die Gesamtstrecke hin und zurück einschließlich der Nebenstraßen zu den Overlooks sollte man eine reine Fahrtzeit von etwa 80 Minuten einkalkulieren, in der Hauptreisezeit im Sommerhalbjahr ruhig etwas mehr.

Bei Winterstürmen ist der südliche Abschnitt der Parkstraße gesperrt, bis die Straße von den Schneemassen geräumt ist. Durchgehender Winterdienst wird nur bis zum Bryce Point gewährleistet.

Bryce Canyon Scenic Drive

Bryce Canyon Scenic Drive Meile für Meile

 

Meile 0,0 – Bryce Canyon National Park Sign

 

Traditionell stehen an den Zufahrten zu den Nationalparks Schilder, die den Übertritt der Grenzlinie markieren. Diese meist rustikalen Tafeln sind beliebte Fotomotive. Das Eingangsschild des Bryce Canyon macht da keine Ausnahme und ist somit der erste Stopp auf dem Scenic Drive, der eigentlich erst an der Entrance Station beginnt.

Meile 0,3 – Zufahrt zum Fairyland Point

 

Ebenfalls noch vor der Eingangsstation zweigt nach Osten die Zufahrt zum Fairyland Point ab, die viele im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen. Dabei lohnt sich der kurze Umweg. Der Fairyland Point verspricht eine umwerfende Aussicht. Von hier aus lässt sich auf dem Fairyland Loop Trail in die bizarre Welt der Hoodoos eintauchen, ohne auf die Besuchermassen zu treffen, die einem später noch begegnen werden. Die Parkmöglichkeiten sind allerdings begrenzt.

Meile 1,1 – Entrance Station

 

An der Entrance Station heißt es nun offiziell „Willkommen im Bryce Canyon Nationalpark“. Trotz der in Spitzenzeiten geöffneten drei Fahrspuren kann es hier zu Wartezeiten kommen. Die Busse des Bryce Canyon Shuttle fahren auf einer separaten Spur an einem etwaigen Stau vorbei.

Meile 1,2 – Visitor Center

 

Direkt hinter der Entrance Station verbirgt sich rechterhand das Besucherzentrum. Es ist entsprechend der Bedeutung des Bryce Canyon großzügig angelegt und mit vielen Mitarbeitern ausgestattet. Es ist der erste Anlaufpunkt, um sich über die tagesaktuellen Bedingungen zu informieren und den einen oder anderen aktuellen Insider-Tipp mitzunehmen.

Meile 1,3 – North Campground

 

Nach links zweigt die Zufahrt zum beliebten North Campground ab. Hier findet sich auch ein zusätzlicher Parkplatz, falls die Parkmöglichkeiten am Visitor Center alle besetzt sind.

Meile 1,6 – Sunrise Point

 

Über die Lodge Loop Road geht es zum Sunrise Point. Er ist der nördlichste Aussichtspunkt der vier Overlooks am Main Amphitheater des Bryce Canyon, der Hauptattraktion des Nationalparks. Im anliegenden North Campground General Store kann man sich stärken. Und vor allem mit Verpflegung für unterwegs eindecken. Denn mit dem Rim Trail, dem Queens Garden Trail und dem Fairyland Loop gibt es hier ausgezeichnete Möglichkeiten, eine Wanderung zu beginnen. Über die Straße gelangt man auch, wie ihr Name schon erahnen lässt, zur Bryce Canyon Lodge.

Meile 2,1 – Zufahrt zur Bryce Canyon Lodge

 

Die südliche Zufahrt zur Bryce Canyon Lodge bietet zugleich eine weitere Möglichkeit, zum Sunrise Point zu gelangen.

Meile 2,3 – Sunset Point

 

Der Sunset Point ist gewissermaßen der Mittelpunkt des Main Amphitheater. Die kurze Zufahrtsstraße endet in einer weiten Schleife mit unzähligen Parkflächen, die aber zur Hauptreisezeit oft kaum ausreichen. Das Areal ist sehr gut erschlossen, und auf mehreren kurzen Verbindungswegen gelangt man zur Abbruchkante des Plateaus mit dem Sunset Point. Auf dem Rim Trail, der dem Verlauf der Kante folgt, lässt sich formidabel zum Sunrise Point nach Norden spazieren oder entgegengesetzt in Richtung Inspiration Point wandern. Der populäre Navajo Loop führt dagegen hinab zu den märchenhaften Hoodoos.

Meile 2,4 – Sunset Campground

 

Der westlich der Parkstraße gelegene Sunset Campground ist eine sehr beliebte Option zum Übernachten innerhalb des Nationalparks.

Meile 2,8 – Zufahrt zum Inspiration Point und dem Bryce Point

 

Nach 2,8 Meilen ist die Bryce Point Road erreicht. Hier abbiegen lohnt sich unbedingt. Mit dem Inspiration Point erreicht man nach nur 500 Metern einen Aussichtspunkt, den mancher als den schönsten im ganzen Park bezeichnet. Wer einem kurzen steilen Anstieg auf dem Rim Trail folgt, gelangt zum Upper Inspiration Point. Den Ausblick aus größerer Höhe sollte man sich möglichst nicht entgehen lassen.

Folgt man anschließend der zwei Meilen langen Bryce Point Road bis zu ihrem Ende, ist man am Bryce Point mit nicht minder spektakulärer Panoramasicht aus anderem Blickwinkel angelangt. Dieser Punkt markiert den südlichen Abschluss des Main Amphitheaters. Kurz vor dem Ende der Straße zweigt nach Süden die Zufahrt zur Paria View ab (im Winter gesperrt). Auf dem Rückweg zur Hauptstraße bietet sich dieser Overlook für einen Abstecher an.

Meile 6,2 – Swamp Canyon Overlook

 

Der vergleichsweise unspektakuläre Swamp Canyon Overlook ist vor allem interessant, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade wandern möchte. Wahlweise über den Swamp Canyon Connector Trail und den Sheep Creek Connector Trail gelangt man zum Under-the-Rim Trail und dem Sheep Creek Trail.

Meile 9,0 – Whiteman Connector Trail

 

Ein kleiner Parkplatz an der Ostseite der Parkstraße markiert den Beginn des Whiteman Connector Trails. Dieser Pfad bietet eine weitere Verbindung zum Under-the-Rim Trail und ist somit für Wanderer interessant. Wer sich spätestens hier fragt, wo denn die versprochenen weiteren Overlooks bleiben, muss sich nicht mehr lange gedulden.

Meile 10,6 – Farview Point

 

Am Farview Point es dann soweit. Hier erwartet einen ein weiteres grandioses Panorama. Wer mag, kann auf einem kurzen Trail bis zum Piracy Point wandern und immer wieder die wunderbare Landschaft bestaunen.

Meile 12,4 – Natural Bridge

 

Die Natural Bridge ist eine der bekanntesten Formationen im Bryce Canyon. Sie ist die markanteste von mehreren Erscheinungen dieser Art in dem Nationalpark. Die Bezeichnung als Brücke ist eigentlich unzutreffend, da Naturbrücken von fließendem Wasser geschaffen wurden und dieses Exemplar infolge von Erosionsprozessen entstand. Dass es sich somit um einen Naturbogen handelt und nicht um eine Brücke, ist aber eine akademische Spitzfindigkeit und tut dem Anblick nicht im Mindesten Abbruch.

Meile 13,8 – Agua Canyon Overlook

 

Der Aussichtspunkt am Agua Canyon verspricht einen der schönsten Ausblicke im südlichen Teil des Nationalparks. Ins Auge fallen zwei gewaltige Hoodoos. Den höheren nennen sie „The Hunter“ und den anderen „Rabbit“ oder alternativ auch „Backpacker“.

Meile 14,8 – Ponderosa Point

 

Der Ponderosa Point oberhalb des gleichnamigen Canyon ist ebenfalls einen Stopp wert. Zumindest für eine Fotopause. Wer einen längeren Atem hat, wandert auf dem hier beginnenden Agua Canyon Connecting Trail hinab zum Under-the-Rim Trail.

Meile 15,7 – Black Birch Canyon

 

Die vorletzte Station des Scenic Drive (bzw. der erste Aussichtspunkt auf der Rücktour) versteht abermals mit einer fabelhaften Aussicht zu fesseln. Benannt ist der Canyon nach Zuckerbirken, die in diesem Teil der USA aber gar nicht vorkommen. Wahrscheinlich hat man sie mit Zitterpappeln verwechselt. Die falsche Bezeichnung ist eine von vielen Kuriositäten dieser Art im Bryce Canyon, aber für die Schönheit dieses Fleckens letztlich wiederum unbeachtlich.

Meile 17,9 – Rainbow Point

 

Gewissermaßen das große Finale oder den gelungenen Auftakt, wenn man den südlichen Teil des Scenic Drive vom Ende her „aufrollt“, bietet der Rainbow Point. Die Aussicht von hier ist wiederum grandios, zumal man in nördlicher Richtung die Abbruchkante, entlang der sich der Nationalpark erstreckt, auf ihrer vollen Länge überblicken kann. Der südlich gelegene Yovimpa Point gibt das Panorama nach Süden frei. Der Blick schweift über das weite Land bis hinein nach Arizona. Zum Wandern lädt der kurze Bristlecone Loop ein, während hier der Under-the-Rim Trail und der Riggs Spring Loop beginnen bzw. enden.

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