Wandern in den Canyonlands

In den Canyonlands wandern ist die wohl beste Art, die unermessliche Gewalt des weiten Landes zu spüren. Der größte Nationalpark von Utah bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten hierfür. Was man mitbringen sollte, sind Wasser, Proviant und Zeit. Man könnte Wochen damit zubringen, die Trails inmitten dieser zerklüfteten Wüstenlandschaft zu erkunden. Dabei würde man von immer wieder neuen atemberaubenden Anblicken verblüfft werden. Doch auch wer sich nur kurz hier aufhält, erlebt bei einer Wanderung hier ein spannendes Abenteuer.

Der am einfachsten erreichbare Teil der Canyonlands ist Island in the Sky, ein auf mächtigen Klippen ruhender Tafelberg. Neben kurzen Pfaden links und rechts der Panoramastraße ist dieser Bereich des Nationalparks von mehreren langen Trails durchzogen, die sich gut für mehrtägige Wanderungen mit dem Rucksack eignen. Allerdings ist das Needles-Areal das weitaus beliebteste Gebiet für Backpacking-Touren.

Dort warten mehr als 70 Meilen Wanderwege aller Kategorien (leicht bis anstrengend) darauf, entdeckt zu werden. Viele Wege kreuzen sich untereinander und ermöglichen damit individuelle Routengestaltungen ganz nach den jeweiligen Kräften. Eine Herausforderung sind Touren auf den längeren Trails, die zum Teil über Steinkanten und durch sandige Bachbetten führen und eine gute Kondition voraussetzen.

Noch anspruchsvoller sind die Trails in der abgelegenen Region The Maze. Die Wege sind gewöhnlich nicht markiert und Wanderer müssen zum Teil klettern und extrem enge Canyons überwinden. Gute Navigationsfähigkeiten sind neben physischer Kondition ein Muss. Dafür ist The Maze das am wenigsten besuchte Gebiet des Nationalparks. Dort ist man oft völlig allein und kann ungestört das weite Land in all seiner Ungezähmtheit genießen.

Grand View Point TrailBeliebte Trails im Island in the Sky District

Mesa Arch Trail
1,0 Kilometer – Leicht

Der kurze und leicht zu bewältigende Wanderweg führt von der Panoramastraße zum Rand des Plateaus, wo sich mit dem Mesa Arch eines der besten Fotomotive des Parks befindet. 

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Grand View Point Trail
3,2 Kilometer – Leicht

Der Trail beginnt gleichnamigen Grand View Point am südlichen Ende des Scenic Drive und folgt dem Rand des Canyons. Wanderer erwartet ein wundervolles Panorama.

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White Rim Overlook Trail
2,8 Kilometer – Leicht

Dieser Weg von überschaubarer Länge führt zum White Rim Aussichtspunkt, der den Blick nach Osten über den Colorado River hin zu den La Sal Mountains freigibt. 

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Upheaval Dome Overlook Trail
3,2 Kilometer – Leicht

Der kurze, aber steile Wanderpfad verspricht – wie sollte es auch anders sein – eine beeindruckende Aussicht auf den Upheaval Dome, eine kraterförmige Vertiefung, über deren Entstehung sich bis heute verschiedene Theorien ranken. Bis zum ersten Overlook ist es eine halbe Meile, bis zum zweiten nochmal so weit.

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Aztec Butte Trail
2,4 Kilometer – Leicht

Von der Upheaval Dome Road führt der sandige Trail zu einer Gabelung: Rechts geht es weiter zur gleichnamigen Erhebung, einem Dom aus Slickrock, während der linke Abzweig zu Spuren prähistorischer Besiedlung führt. Die zinnenartigen Formationen in diesem Bereich erinnern stark an jene, die im Neddles District zu finden sind.

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Whale Rock Trail
1,6 Kilometer – Leicht

Zwischen Aztec Butte und Upheaval Dome gelegen, ist Whale Rock ein Sandsteinfelsen, der sich aus der hier ebenen Fläche erhebt und wie ein Wal daliegt. Er lädt zum Klettern ein. Von oben bietet sich ein guter Überblick über die Umgebung.

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Murphy Point Trail
5,5 Kilometer – Leicht

Dieser schon etwas längere Wanderweg führt von der Parkstraße westwärts zu den Klippen des Tafelbergs, wo sich am Murphy Point Overlook ein herrliches Panorama über den Green River und den Candlestick Tower bis zum westlichen Horizont bietet. In der Tiefe mäandert sich die White Rim Road durch das Terrain. Der Trail ist nicht zu verwechseln mit dem anstrengenden Murphy Loop, der am selben Trailhead beginnt, jedoch bald nach links abzweigt und in die Tiefe führt.

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Neck Spring Trail
9 Kilometer – Mäßig anstrengend

Beginnend am Shafer Canyon Overlook nahe des Besucherzentrums, kreuzt dieser Trail die Parkstraße und erkundet dann den oberen Bereich des Taylor Canyons, führt an zwei Quellen vorbei. Das Gelände ist oftmals eben, es gibt aber auch steile Abschnitte. Die Aussichten sind weniger spektakulär als an anderen Wegen und Overlooks des Parks. Der Rundweg ist trotzdem beliebt, weil er ein gutes Mittelmaß an Länge und zu überwindender Höhendifferenz findet.

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Lathrop Trail (bis Canyon Rim)
8 Kilometer – Leicht

Zunächst unspektakulär und für viele daher eher abschreckend, verheißt der Lathrop Trail ein weiteres dieser tollen Panoramen, die sich vom Island in the Sky bieten. Besondere Anforderungen stellt der meist eben verlaufende Wanderweg an seine Benutzer nicht. Es sei denn, man möchte die Tour hinab zum White Rim oder gar zum Colorado River fortsetzen. Dann wird aus dem gemütlichen Spaziergang eine sehr anstrengende Tagestour.

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Gooseberry Trail
7,4 Kilometer – Anstrengend

Der steilste Trail, aber wahrscheinlich der lohnendste, ist der Gooseberry Trail. Er beginnt nicht weit vom Grand View Point und führt auf kurzem Weg hinunter in die Tiefe. Dabei überwindet er in engen Kehren einen Höhenunterschied von 460 Metern. Spektakuläre Aussichten auf die Mesas und Canyons aus einer völlig anderen Perspektive lassen den Atem stocken und sind die Anstrengung wert.

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Beliebte Trails im Needles District

Roadside Ruin Trail
0,5 Kilometer – Leicht

Der kürzeste Trail im Needles District beginnt direkt gegenüber des Visitor Centers und führt zu der Ruine eines Getreidespeichers aus der Zeit um 1200.

Cave Spring Trail
1 Kilometer – Leicht

Der Rundweg beginnt unweit des Besucherzentrums am Ende einer kurzen Schotterstraße. Er führt zu einer kleinen Quelle, die zeitweise Wasser führt. Das Leben spendende Nass zog denn auch Ureinwohner an, die sich in Form von Felsenmalereien verewigten, sowie Cowboys, die unter einem schützenden Felsüberhang ein Camp betrieben. Die Einrichtungen und Utensilien sind bis heute erhalten.

Pothole Point Trail
1 Kilometer – Leicht

Der Trail ist benannt nach unzähligen kleinen und größeren Wasserlöchern, die sich hier nach Regenfällen bilden. Von dem Rundweg hat man außerdem Aussicht auf den Big Spring Canyon.

Slickrock Trail
3,8 Kilometer – Leicht

Beginnend kurz vor dem Ende der Parkstraße am Big Spring Canyon Overlook, führt der Wanderweg in Form eines Loops über ein Sandsteinplateau am Big Spring Canyon. Von mehreren Aussichtspunkten hat man einen schönen Rundblick über den westlich gelegenen Big Spring Canyon und den nach Osten zeigenden Little Spring Canyon.

Confluence Overlook Trail
18 Kilometer – Anstrengend

Der Wanderweg führt zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Zusammenflusses von Green und Colorado River. Das Panorama ist das vermutlich Schönste an diesem Trail, doch auch auf der Strecke unterwegs kann man herrliche Übersichten bestaunen. Die Wanderung ist aufgrund der Länge und des steinigen Untergrundes mit verschiedenen steilen Passagen anstrengend. Dies gilt insbesondere im Sommerhalbjahr, wenn es teilweise extrem heiß ist.

Big Spring Canyon-Elephant Canyon
17,5 Kilometer – Anstrengend

Ein anspruchsvoller, aber erlebenswerter Trail ist die Wanderung durch den Big Spring und den Elephant Canyon. Der Rundweg führt durch verschiedenste Geländeformen und überweindet rund 120 Meter Höhenunterschied. Beginn und Ende befinden sich am Squaw Flat Trailhead.

Big Spring Canyon-Squaw Canyon
12 Kilometer – Mäßig anstrengend

Der Wanderweg führt durch den oberen Big Spring Canyon und den benachbarten Squaw Canyon. Er ist überwiegend leicht begehbar; lediglich der Abschnitt zwischen beiden Schluchten ist sehr steil. Das und die Länge des Loops von immerhin zwölf Kilometern machen ihn damit zu einem mäßig anstrengenden Erlebnis.

Chesler Point Trail
9,6 Kilometer – Anstrengend

Chesler Point Trail führt zu einigen der höchsten Felsnadeln in diesem Bereich des Nationalparks, die sich imposant in die Höhe recken. Der Weg beginnt am Squaw Flat Campingplatz. Bis zum ersten View Point (Chesler Point) sind es 4,8 Kilometer.  Wer möchte und die Ausdauer hat, kann weiter gehen und den Chesler Park umrunden. Die Wanderung ist dann aber insgesamt insgesamt rund 17 Kilometer lang.

Druid Arch Trail
17,5 Kilometer – Anstrengend

Der Weg zum Druid Arch ist der südlichste im Needles District. Er beginnt am Elephant Hill, durchquert den weiten Elephant Canyon und endet am Druid Arch, einem mächigen Steinbogen, der ein wenig an das englische Stonehenge erinnert. Die Wanderung ist zwar nicht allzu herausfordernd, aufgrund der Länge aber doch anstrengend.

Peekaboo Trail
16 Kilometer – Anstrengend

Peekaboo führt ebenfalls durch die bewundernswerte Landschaft des Needles District. Der Weg ist topografisch nicht besonders schwierig, aber aufgrund seiner Länge letztlich doch anstrengend. Er passiert den Squaw und den Lost Canyon und führt dann hinunter in den Salt Creek. Am Ende befindet sich die Peekaboo Spring, die zeitweise Wasser führt.

Squaw Canyon und Lost Canyon
14 Kilometer – Mäßig anstrengend

Dieser Wanderweg ist teilweise identisch mit dem Peekaboo Trail, bildet jedoch einen Loop durch den Squaw und den Lost Canyon.

Lower Red Lake Canyon Trail
30 Kilometer – Sehr anstrengend

Er gilt als der schonste Backcountry Trail, ist aber mit rund 30 Kilometern Länge auch sehr herausfordernd. Die Wanderung beginnt am Elephant Hill Trailhead, folgt zunächst der Elephant Hill Jeep Road und steigt dann durch den Lower Red Lake Canyon, dessen Gestalt deutlich an den Grand Canyon erinnert, hinab zum Colorado River.

Wanderung im Horseshoe Canyon

Horseshoe Canyon Trail
10,5 Kilometer – Anstrengend

Der zu den Canyonlands gehörende Horseshoe Canyon nordwestlich des eigentlichen Nationalparks beherbergt einige der bemerkenswertesten Zeugnisse prähistorischer Kunst in Nordamerika. Nicht nur die Anreise zum Trailhead ist eine Herausforderung, sondern auch die Wanderung hinab in den Canyon. Sie ist anstrengend, kräftezehrend und dauert mehrere Stunden. Der Lohn für die Mühe ist ein außergwöhnliches Erlebnis.

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