Kolob Canyons

Die meisten verbinden den Zion Nationalpark mit dem Zion Canyon. Kein Wunder angesichts einer dramatischen Naturkulisse und berühmter Attraktionen wie dem Bergmassiv Angels Landing, den Zion Narrows oder dem malerischen Highway 9. Entsprechend stark besucht ist dieses Areal. Der Nationalpark hält aber auch eine Gegend bereit, die touristisch gut erschlossen, aber weniger überlaufen sind. Es sind die Kolob Canyons, die sich als Alternative empfehlen und dabei selbst zu verzaubern verstehen.

Die Kolob Canyons im Nordwesten des Nationalparks locken mit einem Scenic Drive, imposanten Panoramen und Möglichkeiten zum Wandern. Charakteristisch sind tiefe und blind endende Schluchten (Box Canyons) zwischen hunderte Meter hoch aufragenden Felswänden am Westrand des Colorado Plateaus. Die Gegend verspricht ein Naturerlebnis erster Klasse. Unverfälscht und ursprünglich, sind die Kolob Canyons als Wildnis geschützt, dem Naturschutzgebiet der höchsten Kategorie.

Damit gehen dann aber auch einige Einschränkungen einher. So ist Wandern in Gruppen mit mehr als zwölf Mitgliedern außer auf dem Timber Creek Overlook Trail streng verboten. Neben diesem kurzen Pfad, der sich in einer halben Stunde bequem absolvieren lässt, sind der Taylor Creek Trail und der La Verkin Creek Trail populäre Wanderwege. Vor allem der letztere bietet sich für eine anspruchsvolle Tagestour an. Über eine Zweigstrecke, den Kolob Arch Trail, erreicht man dabei einen Overlook mit Blick zum Kolob Arch, der hoch in einer Felswand thront. Mit einer Spannweite von etwa 87 Metern zählt er zu den größten Naturbögen der Welt. Vom Lee Pass Trailhead an der Kolob Canyon Road bis zum Overlook und zurück sind es stattliche 14 Meilen (22,5 km).

Zwar ist auch in diesem Paradies an Wochenenden und während der Hauptsaison eine Menge los. Im Vergleich zu dem enormen Andrang im Zion Canyon relativiert sich dann aber so einiges. Das geringere Aufkommen dürfte vor allem mit der Lage der Kolob Canyons zu tun haben. Zwar befindet sich die Gegend innerhalb der Grenzen des Nationalparks, doch gibt es keine direkte Verbindung zum Zion Canyon. Zwischen beiden Arealen liegen ungefähr 30 Kilometer Wildnis. Das Gebiet der Kolob Canyons verfügt über eine eigene Zufahrt (Ausfahrt 42 an der Interstate 15) und ein separates Besucherzentrum.

Die Kolob Canyons lassen sich hervorragend mit der Wanderung durch den Kanarra Creek Canyon zu den Kanarra Falls verbinden. Die Tour zählt zu den schönsten Wanderrouten in Utah. Vom Kolob Canyons Visitor Center bis zum Trailhead der Tour im nahen Kanarraville sind es gerade einmal zehn Minuten mit dem Auto.